Ladungsdiebstahl beim Parken auf der Autobahn

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Quelle: www.polizei-beratung.de

Die Übergriffe auf Lkws entlang den deutschen Autobahnen steigen in den letzten Jahren überproportional und werden zu einem großen Problem. Speditionen, Versicherungswirtschaft und auch mittlerweile verängstigte Lkw-Fahrer wünschen sich Lkw-Parkplätze mit mehr Sicherheit zu einem vernünftigen Preis. Das Parken auf Autohöfen ist relativ sicher, aber verbesserungswürdig, sprich nicht ausreichend. Ausnahme: Vier Hochsicherheitstrakte sind gebaut worden mit immensen Kosten, teilweise nur realisierbar, da es hohe Zuschüsse gab. Aber sie werden nicht angenommen, da sie viel zu teuer sind.

„Der Sicherheitsparkplatz garantiert Sicherheit für Fahrer, Fahrzeug und Ladung. Massive Umzäunung des Platzes, Kameraüberwachung Tag und Nacht, zentrale Lage des Platzes, nachts starke Ausleuchtung“, so ein Auszug einer Veröffentlichung eines Anbieters.

„Sobald man in die Einfahrtspur des Sicherheitsparkplatzes einfährt, wird der Fahrer und das amtliche Kennzeichen des Lkws von vorne erfasst. Vom Sitz aus kann man nun das Ticket mit aufgedrucktem Kennzeichen lösen. Die Einfahrtszeit und alle folgenden Maßnahmen werden nun registriert und 45 Tage archiviert. Nun öffnen Schranke und Schnelllauftor. Während der Einfahrt wird der Lkw von allen Seiten gefilmt, Tor und Schranke schließen sofort wieder. Man stellt den Lkw ab und die Ruhezeit kann gleich beginnen. Mit dem Ticket kann man über die videoüberwachte Fußgängertür das Gelände verlassen, z. B. zum Duschen, Speisen, Einkaufen oder Saunieren. Anschließend kann man wieder mit Hilfe des Tickets zum Lkw zurück und den wohlverdienten sicheren Schlaf genießen. Vor der Ausfahrt aus dem Sicherheitsparkplatz lässt man das Parkticket im Tankstellenshop abrechnen und freischalten. Hierbei werden die Daten von Fahrer und Fahrzeug mittels Computer überprüft. Beim Ausfahren wird der Lkw nochmals gefilmt und die Daten der Ein- und Ausfahrt werden erneut abgeglichen. Alle in einem Dossier archivierten Daten werden ausschließlich für diesen Parkvorgang verwendet“.

Erste Pleite und alle Anlagen schon mal weiterverkauft
Solche Lkw-Sicherheitsparkplätze stellen zum einen einen immensen Abwicklungsaufwand und sind nicht für die Nachfrage der breiten Masse dar. Sie benötigen, um einigermaßen wirtschaftlich zu sein, hohe Park- und Sicherheitsgebühren. Es werden Kosten verlangt, die deutlich über 20,00 € pro Nacht liegen, Beträge die Speditionen noch nicht bereit sind, zu bezahlen.
Das Unternehmen Traspal, das angetreten war, in Deutschland 120 Hochsicherheitsparkplätze zu errichten und für ihren immensen Aufwand von den Speditionen 4,70 € je angefangener Viertelstunde verlangte, ist nun pleite. Auch von den anderen Stationen weiß man, dass eine rentable Auslastung nicht vorhanden ist.

Die Hochsicherheitstrakte befinden sich in der Sackgasse.

Es wird sehnlichst ein Parkplatzprodukt erwartet, dass unter 20,00 € für eine Nacht kostet bei höherem Service und Überwachungskomfort.
Die Anlagen von Bund und Ländern, die bewirtschaftet und unbewirtschafteten Raststätten auf der Autobahn, sind hier nicht geeignet, da immer noch kostenlos beparkbar und eine Bewirtschaftung nicht lösbare Fragen aufwirft.

Die Autohöfe sind gefordert hier ein passendes Produkt anzubieten
VEDA der Branchenverband der Autohöfe kooperiert dazu mit Speditionen

Es sind vor allem nun die Autohöfe gefragt, die letztendlich Spezialdienstleister für den Schwerverkehr sind und hier Konzepte anbieten sollten. Allerdings kostet diesen privaten Rastanlagen die Errichtung eines Lkw-Parkplatzes in der Regel schon 25.000,00 €. Eine Aufrüstung des Parkplatzes zu mehr Kontrolle wird wohl etwa weitere 5.000,00 € verschlingen. Eine Wirtschaftlichkeit bei Gebühren von unter 20,00 € pro Tag lässt sich schwer darstellen.
Bei der letzten Mitgliederversammlung des Branchenverbands VEDA, war dieses Thema dann auch ein zentraler Diskussionspunkt. Gespräche mit der Speditionswirtschaft wurden geführt.